Ausstellung
Zeit richten
Arbeiten von Cony Theis
Malerei, Illustration, Fotografie, Video, Installation, Objekte
sowie die Rauminstallation "Gut ist böse. Böse ist gut." von Petra Straß
Zur Ausstellungseröffnung sprachen: Hajo Schiff (Kunstkritiker Hamburg) und Bettina Roggmann (Kulturstiftung Schloss Agatghenburg)
Die Kölner Künstlerin Cony Theis setzt sich in ihren jüngsten Arbeiten mit dem Thema Gut und Böse, Opfer und Täter, Schuld und Sühne auseinander. Sie hinterfragt Grenzziehungen und die Lust am Geheimen und Abgründigen. Was ist es, was uns motiviert, zu lügen, zu stehlen, zu morden, und warum nennen wir den Engel Engel und das Tier Tier?
Cony Theis geht in ihrer Ausstellung "Zeit richten" diesen Fragen nach. Ihr Interesse gilt der Entstehung und Beurteilung von Verfehlung und Verbrechen, von Opfern und Tätern. In der künstlerischen Arbeit stellt sie Elemente aus Realität und Fiktion nebeneinander, um Erinnerung und Vorstellung zu aktivieren; dabei speist sie ihre Untersuchungen aus so unterschiedlichen Quellen wie Gerichtsprozessen, Filmen, Medienberichterstattung, öffentlichen und privaten Personen.
Cony Theis fragt in ihren Arbeiten differenziert nach Denkstrukturen und Mustern, die in Beziehung zu unseren Werten und Moralvorstellungen das gesellschaftliche und unser persönliches Bild von Verfehlungen und Verbrechen codieren. Die Ergebnisse sind vielfältig. Täter und Opfer sind nicht unbedingt eindeutig definierbar oder unterscheidbar. Es geht darum, Sensibilität für die verschiedenen Möglichkeiten der Interpretation zu entwickeln, ebenso wie für die Potentiale, die in jedem stecken können. Cony Theis verknüpft für ihre Erforschung verschiedenste Ausdrucksformen und Medien wie Malerei und Gerichtsillustration, Fotografie, Video, Installations- und Objektkunst. Andererseits setzt sie sich auch fiktiv, witzig-ironisch mit den menschlichen Grundkonditionen von Gut und Böse auseinander. In ihrer sogenannten "Entbösungsbox", die einem Beichtstuhl vergleichbar ist, können böse Gedanken abgelegt werden oder sie empfiehlt über aufgehängte und entsprechend gekennzeichnete Boxhandschuhe den Zweikampf zwischen Opfer und Täter.
Rahmenprogramm:
Künstlergespräch 11. Juli um 16 Uhr
mit Cony Theis und Petra Straß
Freiluftkino 23. Juli, 22 Uhr
"Die Maschine Bösetöter" von Roberto Rossellini, 1948
(Original mit deutschen Untertiteln)
Sollte das Wetter regnerisch oder kalt sein, findet die Kinovorführung bereits um 20 Uhr im Innenraum statt.